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Stanisław Ignacy Witkiewicz (1885-1939), Porträt von Maria geb. Pietrzkiewicz Witkiewicz. 25. August 1918.

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Schätzungen: 88 413 - 110 517 EUR

Pastell auf dunkelgrauem Papier, Maße in St:


65,5 x 48 cm, rechts unten signiert: "Witkacy 25 | VIII | TD [im Kreis] | Witkacy 1918". Das Werk hat ein Gutachten von Dr. Anna Żakiewicz vom April 2023. Das Pastell ist in gutem Zustand.


Es weist Spuren der früheren Faltung des Papiers und einen kleinen Papierverlust in der linken Ecke auf (im Rahmen unsichtbar). Das Werk wurde nicht konservatorisch behandelt, nur die Glasscheibe wurde durch Museumsglas TrueVue 70% ersetzt. Das Gemälde hat einen Rahmen, der in der Rahmenwerkstatt des Nationalmuseums in Warschau angefertigt wurde und speziell für die monografische Ausstellung des Künstlers im Jahr 1989
vorbereitet wurde. Auf der Rückseite ist ein Papieretikett der Ausstellung im Nationalmuseum in Warschau mit der Nummer des Werks erhalten.








Provenienz: - Sammlung von Wanda Domaszewicz - Privatsammlung, Krakau Bibliographie: Stanisław Ignacy Witkiewicz 1885-1939, Katalog dzieł malarskich, oprac. I. Jakimowicz unter Mitarbeit von A. Żakiewicz, Nationalmuseum, Warschau 1990, Pos. I 325, il. b.
V [ausstellen] A. Żakiewicz, Witkacy, BOSZ Verlag, Olszanica 2012, il. b.
37 S. I. Witkiewicz, Briefe. I. Zusammengestellt von. T. Pawlak. Państwowy Instytut Wydawniczy. Warschau 2013, ill.



S.-b., S. 826 Aus dem Gutachten von Dr. Anna Żakiewicz: Maria Pietrzkiewiczówna 1853 in Tryszki in der Region Kaunas in einer Familie des kleinen samogitischen Adels. Im Jahr 1872 schloss sie ihr Studium am Warschauer Konservatorium unter der Leitung von Apolinari Kątski ab. [1883 heiratete sie in Warschau Stanisław Witkiewicz, einen Maler, Schriftsteller und Kunsttheoretiker. Das Paar ließ sich in der Hoża-Straße 18b nieder, wo am 24. Februar 1885 ihr Sohn Stanisław Ignacy geboren wurde. Fünf Jahre später zog die Familie Witkiewicz wegen der Tuberkulose von Stanisław nach Zakopane. [Maria Witkiewiczowa starb am 3. Dezember 1931 in der Pension "Olma" in der Zamoyskiego-Straße in Zakopane.



[...] Zu dieser Zeit [1918 - Fußnote B.B.] schloss sich Witkacy den Formisten an, einer avantgardistischen Künstlergruppe, und stellte neben den Porträts, die er gerade malte, ausdrucksstarke Ölgemälde aus, die er noch in Russland und nach seiner Rückkehr malte und in denen er mit Farbe und Form nach der von ihm entwickelten Theorie der Reinen Form experimentierte (abgeschlossen im September 1918 und veröffentlicht 1919 unter dem Titel Neue Formen in der Malerei und die daraus resultierenden Missverständnisse, herausgegeben von Gebethner und Wolf). Kühnere Experimente erlaubte sich Witkacy damals nur bei Bildern von ihm nahestehenden Personen, wie dem im August 1918 gemalten Porträt seiner Mutter. Wie wir aus den erhaltenen Fotografien wissen, hat das Porträt ein vorzüglich eingefangenes Abbild - dunkle Augen, eine markante Nase, schmale Lippen, die für ältere Frauen dieser Zeit charakteristische Frisur und sogar den Spitzensaum ihrer Bluse und einen großzügigen dunklen Mantel mit breiten Revers und dem Ende eines Taschentuchs, das hinter ihrem Hals hervorragt. Hier endet jedoch die Aufmerksamkeit des Künstlers für den Realismus der Darstellung, und es beginnt der Rausch der Farben. Das Grün des Gesichts steht in scharfem Kontrast zu den roten Streifen des Hintergrunds, der den Kopf umgibt, und das dunkle Blau des Mantels wird vom Künstler dem Orangeton des restlichen Hintergrunds um das Rot herum gegenübergestellt. Die Komplementärfarben bilden die Grundlage für die Farbharmonie des Werks, die in der Praxis die Annahmen der Theorie der reinen Form erfüllt, die gleichsam durch den Kontrast von Schwarz und Weiß ergänzt wird. Im Porträt sind schwarz die Konturen, die die Struktur des Ganzen bilden, sowie die Augen und das Haar, weiß - die Lichtreflexe auf dem Gesicht und dem Haar der Frau.

Das angebotene Porträt ist [...] ein Werk der Reinen Form, was auch durch den Vermerk "T.D." neben der Signatur des Künstlers belegt. Eine Besonderheit ist die Wiederholung der Signatur des Künstlers "Witkacy" in einer anderen Farbe. Dies ist in seinem Schaffen äußerst selten, auch wenn es ihm gelegentlich vorkam. Leider ist das Tagesdatum teilweise unleserlich geworden, aber unter UV-Licht ist es sichtbar und wahrscheinlich der 25. August. Der Künstler hielt sich zu dieser Zeit in Zakopane auf.


[...] Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Porträt von Maria Witkiewicz sowohl von der Form als auch vom künstlerischen und emotionalen Inhalt her absolut außergewöhnlich ist. Zudem entstand es zu einem entscheidenden Zeitpunkt in Witkiewiczs Leben und Werk, als er sich nach den blutigen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und der bolschewistischen Revolution an ihrem Ursprung, d.h. in St. Petersburg, und einer vorangegangenen Reise zu den Antipoden, in Polen am Vorabend der Wiedererlangung der Unabhängigkeit wiederfand.
Auktion
Auktion von Kunstwerken und Antiquitäten
gavel
Date
13 Juni 2023 CEST/Warsaw
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Ausrufungspreis
66 310 EUR
Schätzungen
88 413 - 110 517 EUR
Endpreis
Keine Gebote
Los ist nicht mehr verfügbar
Ansichten: 472 | Favoriten: 5
Auktion

Antykwariat Antiquo Modo

Auktion von Kunstwerken und Antiquitäten
Date
13 Juni 2023 CEST/Warsaw
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