Öl, Kupferblech (dick, handgeschmiedet); 46 x 49 cm
Das Gemälde hat ein Sachverständigengutachten
Das Gemälde stellt die Beweinung des toten Christus nach seiner Abnahme vom Kreuz dar. Diese Darstellung war in der antiken Malerei sehr beliebt, stützt sich aber nur auf die Tradition und die Literatur der Mystiker und nicht auf die Evangelien, in denen eine solche Szene nicht beschrieben wird.
Die Szene zeigt dieselben Personen, die während der Kreuzigung am Fuße des Kreuzes standen: Jesu Mutter Maria, Maria Magdalena und Johannes der Evangelist. Auf dem angebotenen Gemälde ruht der Körper Christi gemäß der Ikonographie des 17. Jahrhunderts auf einem auf dem Boden ausgebreiteten Tuch, wobei sein Oberkörper von Marias Schoß gestützt wird. Darüber hinaus ist der Körper Christi frontal dargestellt, was in Übereinstimmung mit der nachtridentinischen Theologie den sakramentalen Aspekt der Darstellung betont. Dies wird auch durch die Haltung Marias unterstrichen, die leidet, aber gleichzeitig ihren Sohn als Opfer darbringt. Die anderen Figuren der Darstellung, Maria Magdalena und Johannes, warten in Trauer darauf, den Leichnam für die Bestattung vorzubereiten. Die Szene wird von Engeln begleitet, die Hände und Füße Christi stützen.
Kompositorisch bedient sich das Gemälde einiger traditioneller Muster der Ikonographie des toten Christus, der Pietà-Szene (in der Maria den Leichnam des Sohnes auf den Knien stützt) oder der Engelspietà, in der der leblose Körper des Erlösers von Engeln gestützt wird.
Die Szene ist in einer Landschaft dargestellt, aber die flache, hintergründige Komposition der Landschaft ist nur ein Hintergrund für die Vordergrundgruppe, die durch das Licht deutlich hervorgehoben wird.
Kompositorisch und stilistisch verweist das Gemälde auf zahlreiche frühere ikonografische und künstlerische Vorbilder. Es ist äußerst schwierig, den Namen des Autors zu bestimmen. Wahrscheinlich handelt es sich um das Werk eines italienischen Malers, der zur Strömung des barocken Klassizismus gehört, die von der Bologneser Malerfamilie Carracci initiiert wurde. Der Autor des Gemäldes war wahrscheinlich in Mittelitalien tätig, vielleicht in Rom oder Bologna, zwei Zentren, in denen der Einfluss der Carracci besonders stark war. Der Autor des Gemäldes zitiert kompositorische und stilistische Motive aus dem Werk der Carracci, vor allem von Annibale Carracci, aber er war wahrscheinlich später als diese tätig, vielleicht um die Mitte des 17.
Das Gemälde ist auf Kupferplatte gemalt. Dies war in der modernen Malerei kein übliches Unterbild wie Tafeln oder Leinwände, sondern wurde als Untergrund für kleine Gemälde verwendet, die für private Andachten oder Sammlerobjekte bestimmt waren.
Bei dem hier angebotenen Werk handelt es sich aufgrund des Themas und der Größe höchstwahrscheinlich um ein Andachtsbild für das private Gebet und die Kontemplation.
Ausrufpreis 35000
Schätzung 40000 - 50000
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