Michal Wysockis Leben ist seit frühester Kindheit mit der Bildhauerei verbunden. Er wuchs umgeben von den entstehenden Skulpturen seines Vaters im Atelier im Hinterhof ihres Hauses in Wrocław auf. Die Jahre, die er spielend im Atelier verbrachte, führten dazu, dass die Wahl seines Lebensweges klar zu sein schien. Michałs Vater, Stanisław, ist ein renommierter Bildhauer, dessen Werke sowohl national als auch international anerkannt und geschätzt werden.
Das Leben in Wrocław, einer Stadt an der Oder, ermöglichte es ihm, eine Leidenschaft für das Segeln zu entwickeln. Seine sportliche Karriere war eine Schule für die Tatsache, dass man, um Erfolg zu haben, zunächst viele Misserfolge erleiden muss, aber gleichzeitig konsequent nach dem Ziel strebt. Michals größter sportlicher Erfolg war der Gewinn der polnischen Meisterschaft in der olympischen 470er-Klasse im Jahr 2017. Seine sportliche Leidenschaft wurde zu seiner Hauptinspiration, während er während seines Studentenaustauschs in Valencia und an der Akademie der Schönen Künste in Wrocław, die er 2009 abschloss, recherchierte und Werke schuf. Die Serie der Abschlussarbeiten, die unter dem Titel "Essence" in der BWA-Galerie in Wrocław präsentiert wurde, zeigte Formen, die von Windenergie, Bewegung und Naturkräften inspiriert sind.
Die Teilnahme an Bildhauerwettbewerben hat ihm zahlreiche Auszeichnungen eingebracht. Am bemerkenswertesten war die Auszeichnung im Wettbewerb für das Denkmal für die "Ermordeten Professoren von Lviv" in Lviv. Die Arbeit an der Rekonstruktion der Denkmäler für Joseph von Eichendorff und R. H. Goppert im Botanischen Garten in Wrocław bot die Gelegenheit, sich mit der Kunstfertigkeit der alten Meister zu messen. Gemeinsam mit seinem Vater Stanisław schuf Michał Denkmäler für Papst Johannes Paul II. in Psi Pole und Straszyn in Wrocław, mehrere Gedenktafeln, unter anderem für den Regisseur Jerzy Has, und die Skulptur "Orpheus" vor dem Theatermuseum am Plac Wolności in Wrocław, die auf die Vergangenheit von Wrocław und das Werk von Theodor von Gosen und seinem Sohn Marcus verweist.
Die wichtigste Aufgabe, die sich aus der Überzeugung ergibt, dass in der Wysocki-Werkstatt nichts unmöglich ist, war die Herstellung von Tastmodellen für Blinde und Sehbehinderte im Rahmen des Projekts "Die Welt mit den Händen sehen". Angefangen mit dem ersten Werk "St. Mary's Basilica in Gdańsk" über "Gdańsk Crane", "Gdańsk Town Hall", "Monument to Fallen Shipyard Workers", "ORP Błyskawica", "MS Batory", "Castle of Pomeranian Dukes" und "SV Dar Pomorza" brachte jede nachfolgende Bronzeminiatur eine Weiterentwicklung der Technologie und der Fähigkeiten mit sich, von der physischen Arbeit am Material bis hin zur Übertragung der Modellierung in die virtuelle Welt, der 3D-Drucktechnologie und der Entwicklung einer eigenen Gussmethode. Diese Miniaturen werden von vielen als die am besten gefertigten und genauesten Prototypen angesehen.
Heute treffen in dem im Zentrum von Wrocław auf einer Insel zwischen zwei Kanälen der Oder gelegenen Atelier zwei Herangehensweisen an die Schaffung von Skulpturen aufeinander: die von Stanisław - klassische Arbeit in Ton vor dem Guss in Bronze - und die von Michał - Schaffung der Form in einer virtuellen Welt, die nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bietet. Die vollendeten Werke präsentieren sie oft auf gemeinsamen Ausstellungen wie (Ausstellung in der Galerie Zapiecek 2010. Warschau, Kunstmesse Warschau 2010, Ausstellung im Stadtmuseum in Kralki 2011, Ausstellung im Museum der Kutschen in Galovice 2013, Ausstellung im Haus Schlesien in Königswinter 2015). Die Werke sind u. a. auch in Ausstellungen in der Galerie Platon in Wrocław und der Galerie Kersten in Krakau zu sehen.