Dünner Stift, Papier, 21 x 30 cm signiert p.d.: Monogramm JTG; rückseitig signiert und datiert: 17/09/86 GEORG TRIBOWSKI - AUFSTAND DER N ÄGEL. - BEHANDELT/MIT MIX FIXATIU/05/04/95. AUS DEM CEKLLIS - "UMWELTSHUTZ" XI/2/124 RISSEN "DIE EROBERUNG"
Provenienz: Privatsammlung, Warschau Das in der Auktion präsentierte Werk "Revolte der Nägel" stammt aus der Serie "Umweltschutz". Es entstand am 17. September 1986 während des Aufenthaltes des Künstlers in der Rehabilitationsklinik in Bad Segeberg. Damals schuf er mehrere Zeichnungen, die Bäume mit eingeschlagenen Nägeln darstellen. Der Baum ist hier sowohl Sinnbild des Leidens als auch symbolischer Ausdruck für die Schädigung der Natur durch den Menschen. Das Problem der Umweltverschmutzung, das heute so offensichtlich ist, war in Tribowskis Werk von großer Bedeutung. Schrott, vermüllte Strände und ölverschmutzte Vögel tauchen schon damals sehr häufig in seinen Zeichnungen auf Papier und in seinen Ölgemälden auf.
Georg Johann Tribowski wurde 1935 in einer deutschen Familie in Gdynia geboren (seine Mutter war Österreicherin, sein Vater Kaschube) und verbrachte seine Kindheit und ersten Schuljahre in Polen. Im Jahr 1947 zog die Familie Tribowski nach Stettin, wo Johann das Kunstgymnasium absolvierte und anschließend bei Prof. Kusztelski Malerei und Kunstgeschichte "studierte". 1964 zog die Familie nach Hamburg, wo sie den Status von Spätaussiedlern erhielt. So lebte der Künstler 29 Jahre lang in Polen und legte in dieser Zeit den Grundstein für sein künstlerisches Schaffen. Im Jahr 1977 heiratete er Gertruda Bujok, eine gebürtige Cieszyn (Polen). Er starb 2002 in Hamburg.
Im Jahr 2006 erschien eine umfassende deutsch-polnische Monografie über den Künstler von Dr. Friedrich Gross, in der das Werk des Künstlers detailliert und eingehend analysiert wird.
"Das Faszinierende an Georg Johann Tribowskis Gemälden liegt in seiner Eigenständigkeit, die bisweilen an einen originären Eigenwillen grenzt: Seine robuste Maltechnik ermöglicht ihm die hier beschriebene enorme Bandbreite des Ausdrucks, vom visuellen Realitätsbezug bis zur ungegenständlichen Gegenstandslosigkeit, vom Schmerz bis zur Utopie ohne Explizitheit. In den ungegenständlich-konstruktivistischen Werken seiner letzten Schaffensperiode wird durch die Verfeinerung des Farbauftrags und die zunehmende Präzision ein poetischer Gehalt erreicht, der seinesgleichen sucht. Viel zu früh beendete der Tod das Leben und das Werk des Künstlers", schreibt - Gross schreibt
Georg Johann Tribowskis Zeichnungen wurden in Galerien in New York ausgestellt, seine Ölgemälde im Museum für das Fürstentum Lüneburg in Lüneburg, Cieszyn, Warschau, Szczecin, Bydgoszcz, Gdynia und vielen anderen polnischen Städten.
Derzeit befinden sich Werke des Künstlers in den Sammlungen des Nationalmuseums in Wrocław, des Nationalmuseums in Szczecin, des Leon Wyczółkowski-Bezirksmuseums in Bydgoszcz und des Bezirksmuseums in Toruń sowie in privaten Sammlungen in Polen und im Ausland.
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