Öl, Leinwand, 81 × 65 cm
signiert p. med: "Menkes"
Auf dem Webstuhl ein Papieraufkleber mit einer Beschreibung des Werkes; der Stempel des Lagerhauses Lucien Lefebvre- -Foinet in Paris und ein Fragment eines nicht erhaltenen Inventaraufklebers
"Die Farbe in den Gemälden von Menkes hat eine außergewöhnliche Qualität. Nur er allein kann diesen Werken einen außergewöhnlichen Wert verleihen, wäre da nicht die Tatsache, dass auch die Zeichnung dieselben Qualitäten besitzt. Seine Farbe ist stark, fest, bis zum Gipfel der künstlerischen Meisterschaft gearbeitet. Der Künstler versucht, so viel Reichtum wie möglich herauszuarbeiten - zwar sparsam, aber tief und mit unendlichen Nuancen. Er kontrastiert die ruhigen Flächen, in denen die Farbe eine intime, persönliche Rolle spielt, mit der Lebendigkeit der nervösen Flächen, die von heftigen Blitzen zerrissen werden. In diesen Abschnitten entfesselt sich die Leidenschaft des Malers, ohne jedoch jemals ihre Beherrschung zu verlieren. Die Grundlage der Gemälde von Menkes ist meist die gleiche Farbpalette. Aber wie viele verschiedene Farbspiele gibt es darin! Von hellen und transparenten Tönen bis hin zu den dunkelsten Schattierungen. Diese Farb- und Kontrastspiele bringen ein Licht zum Vorschein, das weder von außen kommt noch zu stark akzentuiert ist. Es ist bereits in der Farbe angelegt. Es ist rhythmisch und steht im Einklang mit der Vibration und der Temperatur des Bildes. Aus diesen beiden Elementen - Farbe und Licht - schafft Menkes nervöse Texturen, von Licht und Schatten geformte Flächen, die gleichsam Formen modellieren, um sie in die Komposition des Bildes einzubetten; Formen, die immer dem vom Maler vorgegebenen Rhythmus entsprechen. Die Kontrolle dieses Rhythmus in den entstehenden Kompositionen scheint ein besonderes Anliegen des Künstlers zu sein. Rot ist auf Menkes' Palette häufig vertreten - ein kräftiges, königliches, heißes, sinnliches Rot; seltene, raffinierte Grüntöne, studierte Brauntöne und samtige Schwarztöne. Die Homogenität, die von Menkes' Gemälden ausgeht, ergibt sich aus der Unterordnung aller Elemente des Werks unter dieselbe Leitidee oder künstlerische Vision. Denn der Künstler bleibt seiner Intention treu und übersetzt sie in die Bildsprache, indem er nur die für ihn unverzichtbaren Elemente auswählt. Er stellt sie dann auf zwei Arten nebeneinander: gemäß der lyrischen Ordnung, die er aus seiner eigenen Sensibilität und Phantasie schöpft, oder er ordnet sie der Komposition des Gesamtbildes unter". E.Teriade, "Menkes", Edition "Le triangle", Paris, 1932, [in:] "Sigmund Menkes 1896-1986", New York, 1993, S. 17-18
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