Öl auf Leinen, Maße: 53 x 47 cm, auf der Rückseite beschrieben und signiert: "Stanislaw Ryszard Kortyka, Blaue Elegie, Öl, Leinwand, Leinen, 53 x 47 1990, im Rahmen des Autors".
Stanislaw Ryszard Kortyka
Geboren im Jahr 1943. Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, der heutigen Eugeniusz-Geppert-Akademie der Schönen Künste in Wrocław. Er erwarb 1969 im Atelier von Prof. Zbigniew Karpiński und Doc. Alfons Mazurkiewicz ein Diplom mit Auszeichnung in Malerei und Architekturdesign. Er hat an über 140 Gruppenausstellungen in Polen und im Ausland teilgenommen. Seine Gemälde und Zeichnungen hat er in 30 Einzelausstellungen präsentiert. Er ist Titularprofessor. Er leitete das Atelier für Diplommalerei an der Akademie der Schönen Künste in Wrocław. Bis 2018 leitete er ein Atelier für Diplommalerei am Institut für Bildende Künste der Fakultät für Kunst der Universität Zielona Góra. Im Jahr 2004 wurde er mit dem Hauptpreis des Präsidenten der Stadt Wrocław bei den Niederschlesischen Kunstausstellungen (Malerei) ausgezeichnet. Im Jahr 2006 wurde er mit dem Preis des Präsidenten der Stadt Szczecin beim XXI. Festival der polnischen zeitgenössischen Malerei in Szczecin. Im Jahr 2014 wurde er mit der Silbermedaille für Verdienste um die Kultur "Gloria Artis" ausgezeichnet. Werke in den Sammlungen des Nationalmuseums in Wrocław und Szczecin, des Architekturmuseums in Wrocław, des Bezirksmuseums und des BWA in Sandomierz, des BWA in Przemyśl, des Museums für Südpodlachien in Biała Podlaska, der Galerie für zeitgenössische sakrale Kunst in Kielce, der Galerie Kutsch in Salzburg sowie in Privatsammlungen im In- und Ausland.
Er hat drei Gedichtbände im Ossolineum Verlag veröffentlicht.
Das Werk des Malers und Dichters Stanisław Ryszard Kortyka nimmt in der zeitgenössischen polnischen Kunst eine bedeutende Stellung ein. Seine in Zyklen angeordneten Werke bestechen fast immer durch einen meditativen Ton, der nach dem Tumult der Ereignisse (und manchmal, wie 1980, parallel zu ihnen) auftritt. Hinter diesen Bildern verbergen sich oft Stimmungsbilder von Orten, die für den Künstler von besonderer Bedeutung sind (wie die Region um Sandomierz mit ihren malerischen Ausblicken, die Region um Podlasie mit ihrer Fülle an Feldstrukturen, das Jura-Gebiet mit seinen phänomenalen Felsen). Aber schon im Keim enthalten sie Vektoren, um mit den Gedanken immer weiter hinauszugelangen, über die umgebenden Krümel hinaus in die Unendlichkeit der Wiederholung und des Verschwindens. Gleichsam "auf dem Weg" wandern diese Pfeile auch zu den verschiedenen Kunst- und Literaturtraditionen dahinter. Das liegt zum großen Teil daran, dass Kortyka zu einer exklusiven Gruppe jener bildenden Künstler gehört, die zugleich originelle Dichter oder Schriftsteller sind und in beiden Bereichen weitreichende Metaphern auf den Weg bringen. Im Fall von Kortyka kann dazu auch die besondere Rolle der Steine gehören, die nicht ohne Anlehnung an den Ton eines Gedichts von Zbigniew Herbert zur Geltung kommt. Der Künstler ist dem Geist des Breslauer Strukturalismus durch einen sehr spezifischen, diszipliniert-reduktionistischen Zugang zur Kunst verbunden. Und die Motive, die in verschiedenen Kombinationen in seinen Werken auftauchen, sind oft von einem postkatastrophalen Rätsel umgeben. Es durchdringt sie alle: Blaue grenzenlose Horizonte, Stoppeln oder Kanäle gepflügter Felder, aschfahles Terrain, Konstellationen aus Stein oder Beton, Lumpen und Papierbögen, geheftete Faschinen, Bachbetten und Farne. Nur in Ausnahmefällen kann es sich um lebendig sprießende Kartoffeln, Vögel, die Szenen bewachen, oder grüne Sträucher handeln. Alle Motive sind durch eine Atmosphäre der Vision verbunden, die durch die Illusion des Raums und die Projektionen des Lichts ein Gefühl der Flucht ins Nichts hervorruft. Im Geiste von Jorge Luis Borges mischt Kortyka verschiedene Tropen und vermittelt zwischen ihnen. Das Ergebnis dieser Arbeit sind Labyrinthe des Gewöhnlichen in außergewöhnlichen Bildern.
Anlässlich des 50. Jahrestages seines Schaffens hat die Eugeniusz Geppert Akademie der Schönen Künste in Wrocław eine umfassende Monografie über das künstlerische Schaffen von Stanisław Ryszard Kortyka herausgegeben.
Andrzej Kostołowski
