Stanisław Baj (geb. 1953, Dołhobrody), Fluss Bug, 2021.

Öl, Leinwand, 20 × 40 cm
signiert p. d.: "S.Baj"

Rückseitig beschriftet: "Stanislaw Baj/ Bug River/ IX 2021"

"Die Wasserfläche des Flusses in ständiger Bewegung ist eine Materie, die sich von jeder anderen Materie der Welt unterscheidet. Abseits des Buchstäblichen, beobachtend und malend, versuche ich in stiller Konzentration das Wesen dieses Elements zu ergründen; die Farbe, das Licht, die Stimmung, den Charakter und die strukturellen Merkmale der ungewöhnlichen Bewegung des fließenden Wassers. Es ist der Schnittpunkt des Fadens der Zeit und des Menschen, der seinen Strom von einem Ufer zum anderen kreuzt. Die Vertikalen der Spiegelungen des wilden Gestrüpps und des Himmels im Wasser werden von einer vollkommen horizontalen Linie gekreuzt, die die Bewegung der Materie benennt und symbolisch die Achse der Welt bildet. Der ruhig pulsierende, lebendige Spiegel des Flusswassers reflektiert und blickt auf das, was draußen ist, und enthüllt die Schönheit und das Geheimnis seiner eigenen Tiefen. Worte, selbst interessante, genaue, wahre Worte, sind für meine Malerei und für mich ein Verlust; sie scheinen nutzlos. Ich versuche, aus der Stille zu schöpfen - um das Gleichgewicht, die Stille, die Ruhe, die absolute Klarheit, die Reinheit der Botschaft zu suchen. Um mich von mir selbst zu befreien, vom Stress, von der schlechten Spannung mit dem Gefühl, nicht zu wissen, wie man den Fluss malt, wie man es macht. In der Hoffnung, dass das Malen einer kleinen Geschichte mit einer bescheidenen Linie, die das fließende Wasser des Flusses benennt, mir die Möglichkeit dazu gibt, werden der Fluss und die Malerei eine geeignete Form vorschlagen".

Stanisław Baj, "Am Meer der Nebel, Stanisław Baj, Rafał Borcz" [Ausstellungskatalog],
herausgegeben von D. Pałys, BWA Bydgoszcz 2021, S. 7.