81,0 x 60,0 cm - Acryl, Leinwand rückseitig auf der Leinwand signiert l.g.: ROMAN ARTYMOWSKI | UPAŁ I, 1977 | 82 x 64 cm, ACRYL
Auf dem Mittelstreifen ein Stempel: GALERIA SZTUKI WSPÓŁCZESNEJ W WARSZAWIE, auf dem linken Streifen ein aufgeklebter Aufkleber: "Sztuka Polska" mit Angaben zum Gemälde.
Roman Artymowski arbeitete in den 1970er Jahren als Dozent in Damaskus, Bagdad und Asilah in Marokko. Auf seinen Reisen in den Nahen Osten entstanden farbenfrohe Leinwände und Aquarelle, in denen Artymowski das Wesen der dortigen Landschaft - die vom Himmel herabströmende Hitze und die vor Hitze zitternde Luft - meisterhaft darzustellen vermochte. Das im Katalog vorgestellte Gemälde ist ein hervorragendes Beispiel für das Motiv einer tief über dem Horizont schwebenden kugelförmigen Sonne, die der Künstler immer wieder umgestaltet.
Der Künstler nennt sie "Sonnen". Denn auch sie sind Verwandlungen einer Landschaft, oft einer Wüstenlandschaft. Aber die extreme Vereinfachung ihrer Form zu einer Kugel, ihr Hintergrund und die horizontalen Bänder sich durchdringender Farben darunter, aber auch die Rückkehr zu chromatischen Farben und ihre Reduktion auf Uniformität, zu aggressiven Nebeneinanderstellungen, manchmal an der Grenze zur Askese, aber auch ein gewisser Monumentalismus dieser Visionen lassen einen diese irdischen Landschaften nicht mehr lesen, sondern vielleicht kosmische Landschaften? [...] Denn man nimmt diese Sonnen manchmal als leuchtendes und freudiges Licht wahr, und manchmal als bedrohlich und beunruhigend; beruhigend und gedämpft, oder brennend und zerstörend; es gibt solche, die Hoffnung machen, und solche, die alle Hoffnung nehmen. Und schließlich gibt es die kostbarsten, die metaphysischen: die Sonnen, in denen sich das ewige Geheimnis des Seins und der Unendlichkeit verbirgt. (zitiert nach: B. Kowalska, Roman Artymowski. Ausgewählte Werke, Nationalmuseum in Warschau, 1998)
Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr erhoben, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) - ergibt.
Roman Artymowski (Lemberg, 1919 - Lowicz, 1993) studierte von 1945 bis 1949 an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau und machte seinen Abschluss bei Eugeniusz Eibisch. Ab 1950 unterrichtet er an der Akademie der Schönen Künste in Warschau. In den Jahren 1953-56 arbeitete er zusammen mit seiner Frau Zofia an der Polychromie der rekonstruierten Mietshäuser in der Alt- und Neustadt, wofür er 1953 den Staatspreis zweiten Grades (Team) erhielt. In den Jahren 1953-59 war er gleichzeitig Redakteur der Zeitschrift Przegląd Artystyczny. Anschließend unterrichtete er an Kunsthochschulen in Bagdad. Nach seiner Rückkehr nahm er einen Lehrauftrag als außerordentlicher Professor an der Akademie der Schönen Künste in Łódź an (1969-75) und war von 1971-75 Rektor der Schule. Ab 1975 lehrte er erneut an der Akademie der Schönen Künste in Warschau, 1982 wurde er Professor und 1982-84 war er Rektor. Seit Mitte der 1950er Jahre schuf Artymowski abstrakte oder grenzwertige Kompositionen. In seiner Malerei, vor allem in der Aquarellmalerei, verwendet er manchmal einen frei verschütteten Fleck, was sein Frühwerk der informellen Abstraktion näher bringt. In den 1960er und 1970er Jahren wurde er formal disziplinierter und beschränkte sich auf eine Vielzahl von Farblösungen.
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