75,0 x 85,0cm - Öl, Leinwand signiert p.d.: Szancenbach
Seine Malerei ist eine Art Tagebuch eines Optimisten, für den die sichtbare Welt würdig ist, auf der Leinwand festgehalten zu werden, und die Kunst würdig ist, der Großartigkeit der Welt gerecht zu werden. Das Wunder der Natur und das Wunder der Kunst sollten einander würdig sein, scheint Szancenbach mit jedem Bild zu sagen. Deshalb ist das Wesen seiner Malerei vor allem Harmonie. (...) Eine andere Sache ist, dass Szancenbach die Harmonie eher in der Kunst als in der realen Welt finden konnte. Es ist kein Zufall, dass seine Stillleben - vom Willen und der Hand des Malers arrangiert - die harmonischsten sind.... In gewisser Weise verschönert also jedes Gemälde die reale Welt, hebt sie aus der Alltäglichkeit des Lebens in die Festlichkeit des malerischen Bildes. Der Garten ist farbenfroher, das Innere wird von der Sonne erhellt, die Früchte im Korb und die Blumen in der Vase strahlen im Glanz der ewigen Frische.
T. Nyczek, Formen der Harmonie, in: Jan Szancenbach. Malerei (Kat.), Galerie ABC, Poznań 1996, S. 21
Zu dem Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr hinzugerechnet, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt
Jan Szancenbach (Krakau 1928 - Krakau 1998) studierte von 1940 bis 1942 an der Kunstgewerbeschule (d.h. der von der Besatzungsmacht zur Berufsschule degradierten Akademie der Bildenden Künste) u.a. bei Stanisław Kamocki, Józef Mehoffer und Andrzej Jurkiewicz. Nach der Schließung der Akademie arbeitete er für seinen Lebensunterhalt und studierte von 1942 bis 1945 unabhängig. Im Jahr 1945 wurde er erneut zum zweiten Studienjahr zugelassen, das er 1948 unter der Leitung von Eugeniusz Eibisch abschloss (sein Diplom erhielt er 1952). Ab 1948 arbeitete er als Assistent in seinem eigenen Atelier und in Ludwik Gardowskis Atelier für Schrift und Grafikdesign. Er durchlief alle Stufen seiner akademischen Laufbahn, vom Assistenten bis zum ordentlichen Professor (seit 1986). Seit 1972 hatte er einen eigenen Lehrstuhl an der Fakultät für Malerei inne. Von 1987 bis 1993 war er für zwei Amtszeiten Rektor der Akademie der Schönen Künste in Krakau. Als Maler blieb er der Schule des polnischen Kolorismus treu, dessen Prinzipien er sich während seines Studiums bei Eibisch aneignete. Seine Malerei ist voller Licht und gesättigter Farben, fröhlich, ja fiebrig. Neben seinen herausragenden koloristischen Qualitäten (vor allem bei den Rottönen erreicht der Maler eine außergewöhnliche Bandbreite an Variationen und Schattierungen) scheut er auch nicht vor dem Dekorativen zurück, was zusammen einen hedonistischen, unbeschwerten Ausdruck ergibt. Szancenbach, der vor allem als Maler von Stillleben, Landschaften und Gartenszenen bekannt ist, beschäftigte sich auch mit der Monumentalmalerei. So arbeitete er unter anderem an der Renovierung des Słowacki-Theaters in Krakau sowie des Zuschauerraums und des Plafond des Breslauer Opernhauses. Ein weiterer Bereich seiner Kunst war das Grafikdesign (Logos, Plakate, Umschläge, Verpackungen, Etiketten, Briefmarken usw.), außerdem war er an Buchillustrationen und Zeichentrickfilmen beteiligt.
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