81,0 x 130,0 cm - Mischtechnik, Öl, Leinwand signiert p.d.: Lebenstein 70
rückseitig auf Leinwand signiert p.g.: Lebenstein 1970 | 81 x 130 cm technique mixte | "L'or et l'argile".
Auf der vertikalen Leiste des Webstuhls ein CBWA Zachęta-Aufkleber mit Angaben zum Gemälde und Kat.-Nr. 103; auf der g. Leiste des Webstuhls, Titel: (L'OR ET L'ARGILE), zwei Aufkleber: ein französischer Transportaufkleber mit Angaben zum Gemälde, daneben ein Tintenaufkleber: expo ZACHETA | VARSOVIE | N 4/32
Ausgestelltes und beschriebenes Gemälde:
- Jan Lebenstein, Galerie Zachęta, Warschau IV - V 1992, Katalogverzeichnis auf der Beilage, Nr. 103.
Der Weg in die Moderne - das waren die Worte von Jan Lebenstein, als er den Keller des Louvre betrat. Er ist ein Künstler, der sich, wie Łukasz Kossowski schreibt, seiner Zugehörigkeit zum kulturellen Erbe voll bewusst ist. Für mich war der Untergrund des Louvre einfach eine der Quellen. Ich bin kein Sumerologe oder Ägyptologe, aber irgendwo hat der Mensch intuitiv das Bedürfnis, etwas über ferne Zivilisationen zu erfahren, die die Wiege der unseren sind. Die antiken Zivilisationen Babylons, Griechenlands und Roms haben Lebenstein fasziniert und er hat sie zu seinem eigenen Malmaterial gemacht.
Diese Faszination für die antike Kultur findet sich in dem ausgestellten Gemälde Gold und Lehm wieder. Der Eingang zur antiken Stadt wird von dem assyrischen Dämon Pazuzu bewacht, der über dem Tor thront und böse Mächte abwehren soll. Die Bronzestatue konnte der Künstler bei der Besichtigung der Sammlung des Louvre sehen. Das Gold und der Ton des Titels spielen einerseits auf den Reichtum des alten Mesopotamiens an und verweisen andererseits auf das Material, das zum Bau von Gebäuden in der Region verwendet wurde.
Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr erhoben, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.
Jan Lebenstein (Brest Litovsk 1930 - Krakau 1999) studierte von 1948 bis 1954 Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Warschau bei Prof. Eugeniusz Eibisch und Artur Nacht-Samborski. Im Jahr 1955 nahm er an einer Ausstellung im Warschauer Arsenal teil. Er war während seines Studiums mit Miron Białoszewski befreundet und zeigte 1956 seine erste Einzelausstellung im Theater in der Tarczynska-Straße. Im Jahr 1959 gewann er den Grand Prix de la Ville de Paris auf der Ersten Biennale der Jugend in Paris und zog noch im selben Jahr endgültig nach Paris. Nach den Serien der "gezeichneten Figuren" (auf Millimeterpapier) und der "hieratischen Figuren" von 1955-1958 malt er eine Serie von "axialen Figuren" (1958-1962), die er in Paris und in den USA ausstellt. Gleichzeitig beginnt er 1960 mit dem Zeichnen von "Carnets", einer Art Tagebuch, das in Zukunft die Motive für seine Gemälde liefern wird. Zwischen 1964 und 1965 malt er das "Bestiarium", eine Serie von strukturierten, archaischen Kreaturen, die an prähistorische Ausgrabungen erinnern. Unmittelbar danach führt er menschliche und phantastische Figuren in seine Gemälde ein, die Szenen spielen, die weder mythologisch noch traumhaft sind und oft von Erotik durchdrungen sind. 1970 entwirft er Glasmalereien für das Centre du Dialogue in Paris. 1971 erhält er die französische Staatsbürgerschaft und 1974 entstehen Gouachen, die von George Orwells Farm der Tiere inspiriert sind. Zwischen 1976 und 1989 arbeitet er ausschließlich in Gouache und Pastell, wobei er mythologische und der Bibel entlehnte Themen aufgreift: Illustrationszyklen zum Buch Hiob (1979) und zur Apokalypse (1986) in neuen Übersetzungen von Czesław Miłosz. Im Jahr 1989 kehrt er zur Ölmalerei zurück (Zyklus "Pergamon"). Der Künstler erhielt u. a. 1976 den Preis der Alfred-Jurzykowski-Stiftung, 1985 den Preis des Museums der Erzdiözese Warschau und 1987 den Jan-Cybis-Preis.
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