Maße: 54,5 x 60 cm
signiert und datiert unten: "Jan Betley | 1935".
auf der Rückseite ein Ausstellungsaufkleber aus Papier des Professional Artists' Bloc, auf dem Webstuhl des Gemäldes ein Ausstellungsaufkleber aus Papier der Society for the Encouragement of Fine Arts in Warsaw
Zustand
ungerahmtes Werk
Herkunft
Nachlass des Künstlers
Sammlung der Familie des Künstlers
Ausgestellt
Jährlicher Salon 1937, Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste in Warschau, 18. Dezember 1937 - 27. Januar 1938 (?)
Ausstellung des Blocks der professionellen Künstler, Warschau, 1930er Jahre.
Literatur
Jan Betleys Gemälde. Album I: Odnalezione, ed. Monika und Stanisław Betley, Warschau 2023, S. 1 (Abb.), Kat. Nr. 1
Bericht des Komitees der Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste in Warschau für das Jahr 1937, Warschau 1938, S. 39 (als "Herbst auf dem Feld", vielleicht ein identisches Werk?)
Salon 1937. Führer 128, Die Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste in Warschau, Warschau 1937, S. 26, Kat. Nr. 20 (als "Herbst im Feld", möglicherweise ein identisches Werk?)
Biogramm
Er wurde in Płock geboren, doch seine künstlerische Laufbahn war mit Warschau verbunden. Ende der 1920er Jahre trat er in die dortige Hochschule für Bildende Künste ein, die 1929 in Akademie umbenannt wurde. Er studierte im Atelier des bedeutenden Pädagogen Tadeusz Pruszkowski, der einen großen Einfluss auf ihn ausübte. Im Kreis von "Prusz" machte sich Betley mit der Kunst der alten Meister vertraut und entwickelte seine Maltechnik. Er war Mitglied der "Grupa Czwarta" (Vierte Gruppe), die auf Initiative Pruszkowskis gegründet wurde und die jüngste Generation von Künstlern zusammenführte, die seine Schüler waren. Er debütierte bereits als Student auf der Ausstellung des Instituts für Kunstpropaganda im Jahr 1936 und stellte seine Bilder dort sowie in den Salons der Warschauer Zachęta aus. Seine Werke wurden auch im Ausland ausgestellt, in Schweden, Großbritannien, Österreich, Frankreich oder Italien. In den 1930er Jahren interessierte er sich besonders für Genresujets, in denen Pferdesilhouetten eine große Rolle spielten. Dies war zweifelsohne Ausdruck der Inspiration des Malers durch die Kunst der alten Meister. In dieser Zeit entstanden Kompositionen wie "Hippie-Wettkämpfe im königlichen Łazienki-Park" (1937) oder "St. Hubert's Run" (1941).
Die Zeit der Besatzung war für den Maler eine Zeit der Stagnation. Er malt wenig, pflegt aber weiterhin Kontakte zur Kunstwelt. Während des Zweiten Weltkriegs wird sein Werk erheblich beschädigt. Nach dessen Ende stellte er unter anderem im Verband der polnischen Künstler und Designer aus und nahm eine Lehrtätigkeit an der Warschauer Akademie der Schönen Künste auf. Er führte ein sehr aktives künstlerisches Leben. Er präsentierte seine Werke auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Zu dieser Zeit malte er zahlreiche Landschaften aus Podhale, Kazimierz Dolny an der Weichsel, Pułtusk, Kłodzko oder Płock, in denen der Einfluss des Kolorismus sichtbar ist. Besonders häufig auf seinen Leinwänden zu sehen sind zu dieser Zeit Ansichten von Warschau. Betley stellte die historische Architektur der Alt- und Neustadt nach und dokumentierte akribisch den Raum der Hauptstadt, der sich aus den Trümmern und Zerstörungen des Krieges erhebt. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis des Bürgermeisters der Stadt Warschau für seine besonderen Verdienste um die Stadt.