Öl, Sperrholz, 54 × 44 cm in klarem Rahmen
signiert und datiert. oben: "Wlastimil Hofman/1953".
Provenienz:
- Sammlung der Familie von Regina Dobke aus Gdynia.
Die langjährige Freundschaft von Frau Regina mit Wlastimil Hofman wurde von dem Arzt Dr. Jan Freundlich (einem Bekannten des Künstlers aus Palästina während des Zweiten Weltkriegs) initiiert. In der Sammlung der Familie Dobek ist eine umfangreiche Korrespondenz zwischen den Hofmans und Frau Regina erhalten geblieben, die von ihrer engen Beziehung zeugt. Die ersten Briefe stammen aus dem Jahr 1962. Seitdem hat Frau Regina die Hofmans mehrmals besucht und ihnen sowohl in finanziellen als auch in organisatorischen Fragen geholfen. Im Rahmen dieser Hilfe kaufte Frau Regina mehrere Gemälde von den Hofmans. Die Freundschaft und der Briefwechsel zwischen Gdynia und Szklarska Poreba dauerten bis zum Tod der Künstlerin im Jahr 1970 an.
Das Motiv der Madonna ist in Hofmans Werk ständig präsent. Die ersten Umsetzungen entstanden bereits 1904, kurz nachdem der Künstler sein Studium an der Pariser Ecole des Beaux-Arts abgeschlossen hatte (B. Czajkowski, Portret z pamięci, Wrocław 1971, S. 97). Diese Darstellungen zeichnen sich durch die für Hofman typische Entsakralisierung aus, indem die Ikonographie der Jungfrau Maria durch das Motiv einer weltlichen Frau, einer Bäuerin, ersetzt wird, die in dieser Rolle posiert, in der man Analogien zu den Werken Caravaggios erkennen kann. Hofmans Madonnen sind abgenutzt, manchmal vertieft, mit nostalgischem Gesichtsausdruck, in einfache Gewänder gekleidet und in Tücher gewickelt, und halten Kinder im Arm. Die Absicht des Malers, die Lebensphilosophie einer Frau, ihre Gefühle und ihren Charakter unter dem Vorwand der Verwirklichung dieses Bildthemas darzustellen, stieß in seinem Heimatland nicht auf Begeisterung. Man warf den Gemälden vor, im Gegensatz zu den klassischen Umsetzungen des Santa Conversazione-Motivs zu wenig religiös zu sein. Im Ausland stießen die Madonnen auf das Gegenteil: Die dortige Kunstkritik behandelte Hofmans Madonnen mit großem Interesse. Der Wendepunkt war eine Ausstellung in Wien im Jahr 1907 unter dem Motto: "Sub tuum praesidium confugimus, Santa Dei Genitrix": "Populär werden. Madonnen gelangen über Wien und zuvor München nach Paris, Amsterdam, Rom, Berlin und - Krakau. Sie wandern von Ausstellung zu Ausstellung. Der Erfolg ist umso größer, als in Wien Jugendstil und Expressionismus 'regieren', und ich war und bin weder Jugendstil noch Expressionist im vollen Sinn des Wortes." (B. Czajkowski, Portrait aus der Erinnerung, Wrocław 1971, S. 97). Der Künstler wird von privaten Galerien kontaktiert, die ihm anbieten, Ausstellungen in Verbindung mit Verkäufen zu organisieren. In Wien werden die Madonnen so "begehrt", dass sie nach keiner Ausstellung mehr in die Hände des Künstlers zurückkehren.
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