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Wlastimil Hofman (1881 Prag - 1970 Szklarska Poreba), Blick auf den Mihrab - Hagia Sophia, 1940.

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Schätzungen: 5 399 - 6 479 EUR
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Öl, Leinwand, 48 × 34,5 cm in leichtem Passepartout,
signiert und datiert l.d.: "Wlastimil Hofman/Istambul 1940".

Die ausgestellten Gemälde (Nr. 9 und 10) stammen von den Wanderungen der Hofmans während des Krieges. Der Künstler und seine Frau verließen Krakau am 3. September 1939, da er eine Verhaftung durch die Deutschen befürchtete, weil er tschechoslowakischen Flüchtlingen nach der Kapitulation von Prag im März 1939 geholfen hatte. Sie flohen in Richtung Osten über Wieliczka, Bochnia, Tarnów, Szczucin, Zamość, Pomorzany (wo sie im Schloss Potocki wohnten). Ihre Route führte auch durch Tarnopol, wo "die Hofmans tschechische Legionäre trafen, die sie aus ihrer Krakauer Zeit kannten (...) und mit ihnen nach Kwasiłów Český in Wolhynien gingen. (...) Hofman wurde am 11. Juli 1939 in Bronowice in die Liste der gemeldeten Soldaten als Legionär aufgenommen. Anschließend verließen die Hofmans zusammen mit ihren Soldaten Kwasiłów Czeski und erreichten über Kiew, Kursk, Rjasan Dranek bei Gorki. Von dort aus fuhren sie im Juni 1940 für einen kurzen Aufenthalt nach Moskau und ins nahe gelegene Barvichy. Anschließend kamen sie in Odessa an, wo sie sich der Gruppe "Svoboda" anschlossen, die in die Türkei fuhr. Von Odessa aus fuhren sie an Bord des Schiffes "Svanetia". Nach zwei Tagen erreichten sie Varna, von dort aus ging es nach Istanbul" (in: Wlastimil Hofman, Autobiographie, Einleitung und Zusammenstellung: B. Mielczarek, Warschau Neriton 2020, d. 24). In der Türkei blieben sie für längere Zeit. Hofman nutzte diese Zeit für seine Leidenschaft - die Malerei. Die ausgestellten Gemälde Ansicht des Mihrab und Mihrab in der Hagia Sophia stellen das Innere der Moschee der Göttlichen Weisheit in Istanbul dar. Das Gotteshaus, das fast 916 Jahre lang den Christen und 481 Jahre lang den Muslimen diente, wurde 1934 auf Beschluss von Mustafa Kemal Atatürk zu einem Museum. Seine einzigartige Architektur begeistert und inspiriert heute viele Künstler. In Hofmans Werk sind Ansichten dieses Tempels eine große Seltenheit, da er sich nur wenige Monate in Istanbul aufhielt - seit er am 12. November 1940 mit dem Schiff "Warsaw" in Haifa ankam. Er blieb länger in Palästina, nämlich bis 1946, als er mit seiner Frau nach Krakau zurückkehrte. Während dieses Aufenthalts im Heiligen Land lebten sie in Haifa, Tel Aviv, Jerusalem, Tiberias und Jaffa. Ausstellungen von Werken aus dieser Zeit fanden in Jerusalem (1941, 1942) und im Britischen Institut in Nazareth (1944) statt. Während dieses Kriegsaufenthalts begann der Künstler an tropischer Epilepsie zu leiden. Er schreibt: "Ich hatte regelmäßig jeden Monat Anfälle, verbunden mit Bewusstlosigkeit für 24 Stunden [u], verbunden mit heftigen Bewegungen und Schreien. Ich bin heute zutiefst davon überzeugt, dass diese Krankheit eine Gnade Gottes für mich war, damit mein Geist geweckt wird und ich mich noch mehr mit der weltlichen Wahrheit verbinde (...). Auf jeden Fall hat sich meine Gesinnung und meine Weltanschauung in gewisser Weise verändert. Ich wurde in religiöser Hinsicht hungriger, kurz gesagt, hungriger nach Gott. "Domine non sum dignus, ut intres sub tectum meum, sed tantum dic verbo et sanabitur anina mea" (Latein: "Herr, ich bin nicht würdig, dass du zu mir kommst, aber sprich nur ein Wort, und meine Seele wird geheilt"). Ja, ich glaube fest daran, dass ein einziges Wort von dir ausreichen würde. Aber trotz allem scheint es mir, dass ich - Gott vergebe mir diese Kühnheit - zu denen gehöre, "qui credunt ina nomine bius: qui nan ex sanquinibus, neque ex voluntate carnis, negue ex voluntate viri, sed ex Deo nati sunę", (die an seinen Namen glauben, die weder aus Blut, noch aus der Lust des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind (Joh 1,12 -13). Und das nur, weil ich im Fleisch bin, habe ich das vergessen, und es ist doch schon so lange her. Ich bin in deinen Händen, Gott, also tu mit mir, was du willst. (Wlastimil Hofman, Autobiographie, ebd., S. 33)
Auktion
Herbst-Auktion
gavel
Date
30 September 2023 CEST/Warsaw
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Ausrufungspreis
4 103 EUR
Schätzungen
5 399 - 6 479 EUR
Endpreis
5 183 EUR
Endpreis mit ohne Auktionsgebühr
4 319 EUR
Mehrgebot
126%
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Auktion

Sopocki Dom Aukcyjny

Herbst-Auktion
Date
30 September 2023 CEST/Warsaw
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