Vlastimil Hofman (1881-1970), Vlastimil Hofman (1881-1970) Allegorie des Alters - 1919

Öl auf Karton 49,5 × 70 cm

Hofman wurde als Sohn eines tschechischen Vaters und einer polnischen Mutter in Prag geboren. Die Familie zog 1889 nach Krakau. Ab 1896 studierte er an der Akademie der Schönen Künste in Krakau, dann von 1899 bis 1901 in Paris an der École des Beaux-Arts. Zu Beginn des Krieges zog Hofman nach Prag und lebte später in Paris, bevor er 1921 nach Krakau zurückkehrte. Um 1921 änderte er seinen Namen von Hofmann in Hofman. Er ist ein Vertreter des Symbolismus und schuf vor allem religiöse und mythologische Szenen in ländlicher Umgebung.

Im Vordergrund steht das halbhohe Porträt einer alten Frau. Sie hat ihre Hände auf ihren Stock gelegt. Obwohl ihr Gesicht vom Alter gezeichnet ist, strahlt es geistige Stärke aus. Ihre Augen sind halb geschlossen und scheinen mehr nach innen als nach außen zu schauen. Vielleicht wird sie in der Dämmerung ihres Lebens über ihr Leben nachdenken. Ein lavendelfarbener Schal liegt über ihrem Kopf und zeigt ihr graues Haar über der Stirn. Eine junge, blonde Frau mit blassem Teint erscheint rechts hinter ihr, die Hand auf der Brust. Sie legt den Kopf leicht schief, blickt nach unten und drückt mit offenem Mund Mitleid aus. Auf dem Kopf trägt sie einen Kranz aus weißen und roten Rosen mit Dornen. Der Kranz symbolisiert vielleicht die Freuden und Schmerzen der Liebe. Die linke Hälfte des Bildes zeigt eine Ansicht eines Dorfes im Herbst. Die Jahreszeit bezieht sich offensichtlich auf den Herbst des Lebens. Unten links sind eine junge Frau und ein schwarz gekleideter Mann in Zivil zu sehen. Sie sind einander leicht zugewandt, aber ihre Beziehung zueinander ist unklar. Es scheint eine undefinierbare Spannung zwischen ihnen zu herrschen. Hinter ihnen sind an der Wand zwei Satyrn zu sehen. Sie stehen für die animalischen Kräfte der Natur und spiegeln vielleicht die Leidenschaft hinter der bürgerlichen Fassade wider. Öl auf Karton 49,5 × 70 cm. Signiert: Wlastimil Hofmann / 1909