Aquarell, Papier, 67,5 × 146 cm leichter Rahmen
signiert, Beschreibung. und Datum p.d.: "j.Fałat/Bystra 1919".
"Die Liste der Motive, zu denen er in der Natur griff, ist recht umfangreich. Sie ist nicht nur das Ergebnis seiner Neugier auf die Welt und seiner Sensibilität für ihre Qualitäten, Julian Fałats Vorliebe für Reisen in 'Begleitung' eines Pinsels, einer Kartusche Farben und einer Art Malgrund, sondern auch Ausdruck seines beharrlichen Wunsches, die Kraft und Wandelbarkeit von Landschaftsformen und die Stimmungen der Natur festzuhalten." I. Purzycka, "Julian Fałat. Życiorys pędzlem zapisany", Bielsko-Biała 2017, S. 153
Julian Fałats Oeuvre wird von zwei Strängen dominiert - das sind Landschaften und Jagdszenen. Das auf der Auktion präsentierte Werk vereint genau diese beiden Aspekte, dank derer der Künstler Ruhm und Anerkennung erlangte. Hier sehen wir in einer weitläufigen Landschaft die kleine Figur eines Jägers mit Hund, der allein auf die über der Szene aufragenden Hänge zugeht. Die Komposition besticht durch die wunderbar gewählten leuchtenden Farben, mit denen Fałat die nach der Frühjahrsschmelze erwachende Natur darstellte. Das Werk wurde in Aquarelltechnik ausgeführt, in der Fałat ein wahrer Meister war. "Es ist längst zu einem Klischee geworden, dass Fałat der beste polnische Aquarellist und einer der besten zeitgenössischen Aquarellisten ist. Obwohl Fałat gleichermaßen gut mit Ölfarbe und Pastell malte, war er in der Aquarellmalerei am meisten er selbst und drückte sich am besten aus [...] Fałat verwandelte die nach japanischer Art leicht stilisierte Aquarellfarbe in ein gehorsames Werkzeug, mit dessen Hilfe er alles erfasste und festhielt, was sich seiner empfindsamen, auf Farben und Formen ausgerichteten geistigen Organisation aufdrängte. (M. Wallis, "Julian Fałat", in: Literary News, 1929, Nr. 30, S. 3).
Die Jagdszenen wurden zu einem der wichtigsten Themen im Werk von Julian Fałat. Individuell interpretiert, begeisterten sie Publikum und Kritiker gleichermaßen. (...) Fałats Gemälde erfreuten sich wahrscheinlich deshalb so großer Beliebtheit, weil die Jagd und die Wildhaltung ein wichtiges Element der polnischen Adelskultur waren. Auch Henryk Sienkiewicz, ein Barde des Sarmatismus, war von den Jagdkompositionen des Künstlers fasziniert. Fałat interessierte sich nicht für den in der polnischen Malerei des 19. Jahrhunderts so beliebten Typus des jagdlichen Parforceritts, sondern vielmehr für die individuellen Reaktionen der Menschen und die sie begleitende Spannung. In seinem reichhaltigen Werk lassen sich mehrere thematische Gruppen unterscheiden, die er immer wieder darstellte: den Jagdausflug, die Jagd, die Rast der Jäger und die Rückkehr von der Jagd. Die ersten Kompositionen entstanden 1886 während seines Aufenthalts in Nesvizh, anlässlich der berühmten Jagd für Prinz Wilhelm von Preußen. A. Król, Julian Fałat, Stalowa Wola 2010, S. 54-55 [Katalog der Ausstellungen].
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