45,7 x 32,7 cm - Öl, Buntstift, Leinwand signiert p.d.: JÓZEF CZAPSKI | 1929
Das Gemälde wird von einem Echtheitszertifikat begleitet, das von Adam Konopacki am 16. XI. 2021 ausgestellt wurde.
Provenienz: Das Werk stammt aus der Sammlung von Zygmunt Mycielski, Komponist und Freund von Józef Czapski, dem es der Maler persönlich schenkte. Später gelangte es zusammen mit der Korrespondenz der Künstler in eine Privatsammlung in Krakau und 2021 in eine Privatsammlung in Warschau.
Die ausgestellte Landschaft ist ein interessantes Beispiel aus der frühen, wenig bekannten Schaffensperiode Czapskis, der zu dieser Zeit stark von den Kapisten beeinflusst war.
Die Landschaft zeichnet sich durch eine gewisse "Zufälligkeit" der Auswahl aus, die Komposition mit einer vertikalen Anhäufung von Flächen, die den Effekt der "Konventionalität" / Illusion der Luftperspektive hervorruft, die Farbgebung, die durch eine zart - "aquarellartig" - "orchestrierte" Palette warmer Töne erzeugt wird, die auf einer breiten Palette von Brauntönen "ausgespielt" werden - subtil belebt durch Elemente von Rot, Graublau und dunklen Grüntönen, die einen unbemalten Teil der Leinwand übrig lassen - was den Effekt der "Öffnung des Raums" erzeugt. [...] Der "Aquarell"-Charakter des Gemäldes, die zarten, sich wiederholenden Pinselstriche, zeigen einen engen Einfluss der gegenseitigen Beeinflussung der Kolonie polnischer Künstler des Pariser Komitees (der sogenannten Kapisten).
Aus dem Expertengutachten von A. Konopacki
♣ Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr aufgeschlagen, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.
Józef Czapski (Prag 1896 - Maisons-Laffitte 1993) - Maler, Zeichner, Schriftsteller und Publizist; studierte zunächst Jura und absolvierte 1918 eine Ausbildung an der Warschauer Hochschule für Bildende Künste. Er unterbricht sein Studium, um auf Geheiß der polnischen Militärbehörden nach Russland zu reisen und dort nach vermissten polnischen Offizieren zu suchen.
Im Jahr 1920 nahm er am polnisch-bolschewistischen Krieg teil. Zwischen 1923 und 1924 studierte er an der Akademie der Schönen Künste in Krakau. 1924 ging er zusammen mit einer Gruppe von Schülern von Józef Pankiewicz, die das so genannte Pariser Komitee bildeten, zu weiteren Studien nach Paris, wo er bis 1931 blieb. Nach seiner Rückkehr nach Polen nahm er an Ausstellungen der Kapisten teil, unter anderem im Warschauer Institut für Kunstpropaganda. Er nahm am Septemberfeldzug teil und war unter anderem Gefangener im Lager Starobielsk. Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft schloss er sich der Anders-Armee an und suchte in den Jahren 1941-1942 nach in der UdSSR gefangenen und vermissten Offizieren und Soldaten.
Nach 1944 lebte er dauerhaft in Maisons-Laffitte bei Paris. Er war Mitbegründer der Monatszeitschrift Kultura. Als Schriftsteller veröffentlichte er u. a. die Memoiren von Starobiel, Auf unmenschlicher Erde und zahlreiche Essays über Kunst. Er malte Landschaften, Stillleben, Interieurs und seltener auch Porträts. In den 1980er und 1990er Jahren wurden seine Gemälde und Zeichnungen mehrfach in Krakau, Warschau und Poznań ausgestellt.
Seine Malerei - zunächst der Pankiewicz-Schule nahestehend, später sehr individuell und ausdrucksstark - wird in einem Album von Joanna Pollakówna (Czapski, Warschau 1993) breiter vorgestellt.
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